FR:ESSEN auf Rädern - Eine Fränkin und ein Hesse mit dem Rad in der Welt

Matze denkt beim Zwischensput

 

 

Süchtig

Frankreich, Frau Doktor tut sich wichtig:

„Du entwickelst ja eine regelrechte Colasucht, das ist bestimmt nicht gesund. Also ich brauch diesen Süßkram nicht!!!!“

Ja und wenn, ist mir doch egal, Cola ist genial beim Radfahren. Nicht eine, nicht zwei, nein, es dürfen auch gerne 5 Dosen Cola sein, solange es wirkt!!!

Deutschland, vor langer, langer Zeit, Matze tut sich wichtig:

„Wenn man Cola oder andere stark zuckerhaltige Getränke während einer Ausdauerbelastung zu sich nimmt steigt der Blutzuckerspiegel stark an, nur um kurz danach wieder extrem abzufallen!!!“

Ja mein Gott, was könnte mir denn noch egaler sein. Dann trink ich halt noch `ne Cola und noch eine und schieb mir noch ein Snickers mitten rein!!!

Irgendwo, irgendein Arschkeks tut sich wichtig:

„So hohe Blutzuckerwerte können langfristig zu Diabetes führen!“

Da singe ich doch jetzt schon eine Lobeshymne auf all die Altinsuline, Depotinsuline und Langzeitinsuline und umarme meinen Colabruder im Geiste, den lieben Flo, und kauf mir noch drei Dosen!!! Und all den Zahnärzten und Phosphorsäurenmemmen sag ich zum Abschied leise:

 

„Zum Wohle!!!!!“

Nelson 14.9.2013

 

Alle Freunde

Alle Freunde standen an der Strasse und winkten

nur nicht Andi und Ste

die liefen weg, auch wenn sie hinkten

 

Bei allen Freunden gab es was zu Essen

nur nicht bei Andi und Ste

das konnten wir vergessen

 

Mit allen Freunden haben wir getrunken

nur nicht mit Andi und Ste

den haben wir zu sehr gestunken

 

Allen Freunden lagen wir in den Armen

nur nicht bei Andi und Ste

die lagen lieber bei Carmen

 

Allen Freunden erzählten wir von der Reise

nur nicht Andi und Ste

die fanden das nämlich Scheisse

 

Bei allen Freunden gab es Bier und Wein

nur nicht bei Andi und Ste

die tranken doch lieber allein

 

Versicherungstechnische Gründe

Nach vier Tagen in Wiesbaden beschloss ich Andrea zu folgen und mit dem Fahrrad von der hessischen Landeshauptstadt zu Andreas Mutter nach Adelhofen zu radeln. In Biebrich hielt ich an einer Bäckerei an um mir ein paar Brötchen zu kaufen und um meine Trinkflaschen aufzufüllen. Nachdem ich die passenden Backwaren erwählt hatte und meine Wünsche der Bäckereifachverkäuferin dargelegt hatte bat ich diese meine Trinkflasche mit Wasser aufzufüllen. Die junge, vollschlanke Dame schaute mich bestimmt an und sagte: „Aus versicherungstechnischen Gründen dürfe sie meine Trinkflaschen nicht mit Wasser befüllen“.

„Bitte, was ist los???“

Ich lies die Backwaren auf dem Tresen liegen und ging etwas perplex zur nächsten Bäckerei....nur um dort dieselbe Antwort auf meine Frage nach Trinkwasser zu erhalten

„ Bitte, was geht???“

Erst in der dritte Bäckerei füllte eine osmanisch anmutende, freundliche Verkäuferin (ob Fach- oder nicht weiß ich bis heute nicht) meine Trinkflaschen wie gewünscht auf!!!

„Was ist denn in Deutschland los??? Irrsinn oder was?????“

 

Schlagzeile im aktuellen SPIEGEL:

 

Die SPIEGEL-Redaktion konnte aus gut unterrichteten Quellen in Erfahrung bringen, dass es im gesamten Bundesgebiet zu einer Reihe von organisierten Betrugsfällen gekommen ist. Die gut geschulten, sogenannten „Wasserbetrüger“, betreten als Radtouristen getarnt kleine Bäckereifilialen und bitte darum ihre Trinkflaschen mit Leitungswasser zu füllen. Kaum hat die zuvorkommende Bäckereifachverkäuferin („Darf es noch ein Kirschkörbchen sein? Heute drei für den Preiss von Zweien!!) dem Wunsch des Bauernfängers entsprochen, schon beginnen die Betrüger mit ihrem wohlüberlegtem Vorgehen.

 

Masche 1.: Der Bandit verschüttet ungeschickt etwas von dem ihm überreichten Wasser und stürzt dann theatralisch über die Wasserlache. Bei der nun folgenden ärztlichen Untersuchung weiß der Betrüger natürlich genau welche Symptome auf ein schweres Schleudertrauma hinweisen! Und der arme Bäcker zahlt dann für den Rest seiner Karriere ein horrendes Schmerzensgeld.

 

Masche 2.: Der Betrüger, welcher zuvor über eine Woche in einer hermetisch abgeriegelten Fastenklinik verweilte, klagt über eine anhaltende Übelkeit die natürlich einzig und allein von dem ausgehändigtem Bäckereifilialenwasser stammen kann. Und wiederrum zahlt der tapfere deutsche Bäcker für den Rest seines Daseins Geld an die „Wassermafia“!!!

 

Der Bundesverband der deutschen Versicherer empfiehlt daher unter allen Umständen jegliche Bitten nach Wasser kategorisch abzulehnen und bietet in diesem Zusammenhang kostenlose Schulungen für Bäckereifachverkäuferinnen an.

Leider macht dieses „Erfolgsmodel“ Schule und es wurden erste Fälle bekannt bei denen sich offensichtlich organisierte Betrüger über die Luft in deutschen Fleischereifachbetrieben beschwerten und mit schwerer Übelkeit einen Arzt aufsuchten. Seither ist es Fleischereikunden streng verboten in den Verkaufsräumen zu atmen. Die Kunden werden angehalten auf offener Straße noch einmal tief Luft zu holen um dann schnell und bestimmt bei angehaltenem Atem auf die entsprechende Auslagen zu deuten!!!

 

P.S.:

Schlagzeile im aktuellen SPIEGEL:

Eine Gruppe von nordafrikanischen Bootsflüchtlingen wurde verdurstet an einem spanischen Strand aufgefunden. Nachforschungen zufolge hatte die Flüchtlinge zwar den Strand stark dehydriert aber doch lebend erreicht. Fraglich bleibt bis heute warum die fünfundzwanzigköpfige Besatzung vor einer deutschstämmigen Bäckerei schließlich verdursteten.

Ein Rätsel bleibt auch die Tatsache, dass jeder der verendeten Nordafrikaner drei Kirschkörbchen bei sich trug!

Matthias Siemon; Nelson, 13.9.2013